Wie kann ich meinen Nachhaltigkeitsmanagern helfen, sich auf das wesentliche zu beziehen?

July 26, 2022

Mithilfe eines strategisch eingeführten Nachhaltigkeitsmanagements wird Unternehmen die Festlegung der Nachhaltigkeitsziele und die Betrachtung gesellschaftlicher Fragestellungen vereinfacht. Wie jedoch sieht strategisches, effizientes Nachhaltigkeitsmanagement aus? 

In vielen Unternehmen stehen diverse nachhaltige Maßnahmen unverbunden nebeneinander und ergeben kein konkretes Gesamtbild davon, wohin sich das Unternehmen bewegen möchte. Daher ist es wichtig, die wesentlichen Bestandteile des Nachhaltigkeitsmanagements zunächst herauszufiltern und diese anschließend effizient in ihre Geschäftstätigkeit zu integrieren, um eine nachhaltige Entwicklung systematisch voranzutreiben.

Indem Unternehmen die Herausforderungen, Chancen und Risiken, die mit ihrem Kerngeschäft in Bezug auf Nachhaltigkeit verknüpft sind im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung offenlegen und konkrete Maßnahmen, um den wesentlichen branchenspezifischen Standards auf nationaler und internationaler Ebene gerecht zu werden erläutern, wird es den Mitarbeitenden erleichtert, ein zielorientiertes Nachhaltigkeitsmanagement zu etablieren/fortzuführen.

Wesentlichkeitsanalyse 

Zunächst konkretisiert das Unternehmen, was Nachhaltigkeit in Bezug auf das Kerngeschäft sowohl aus eigener- als auch aus Sicht der Stakeholder bedeutet. 

Für das Management und die Berichterstattung relevant sind vor allem die Auswirkungen des Kerngeschäftes auf Umwelt und Gesellschaft und umgekehrt. Hierzu zählen alle ökologischen und sozialen Belange wie natürliche Ressourcen, Mitarbeiter oder das Gemeinwesen. Wesentlich können übergreifende Themen sein (z. B. Klimawandel, Menschenrechte, Korruption), Branchenthemen (z. B. Inhaltsstoffe, Abfälle, Stoffströme) und spezifische Unternehmensthemen (z. B. Standortfragen, Arbeitgeberattraktivität, Fachkräfte)

Die oben genannten Aspekte können anhand der Wesentlichkeitsanalyse und Matrix herausgearbeitet werden, welche folgendes umfasst:

1. Externe Umfeldanalyse (z.B. Chancen und Risiken des politischen, rechtlichen, wirtschaftlichen, ökologischen, technologischen und gesellschaftlichen Umfeldes)

2. Interne Unternehmensanalyse (z.B. Ihre Stärken und Schwächen bezüglich Kompetenzen, Ressourcen, Geschäftsmodell, Produktportfolio, Wertschöpfungskette) und 

3. Analyse der Stakeholder-Erwartungen (z.B. Ihrer Kunden, Lieferanten, Nachbarn, Mitarbeiter oder auch Verbraucher- und Umweltorganisationen mittels Umfragen, Interviews oder besonderer Dialog- und Beteiligungsformate wie z.B. Workshops und Beiräten). 

Die relevantesten Ergebnisse aus der Analyse werden in einer Matrix abgebildet. Die erste Dimension der Matrix repräsentiert das Resultat der Umfeld- und Unternehmensanalyse. Die zweite Dimension stellt das Ergebnis der Analyse der Stakeholder-Erwartungen dar. Anhand der Gegenüberstellung der für das Unternehmen und für Ihre Stakeholder relevanten Themen können Handlungsfelder und Maßnahmen für die strategische Planung abgeleitet und anschließend priorisiert werden.  Die erläuterten Ergebnisse bilden das Fundament für die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. 

Die untere Grafik stellt die Wesentlichkeitsmatrix der Firma Grohe dar und soll die oben geschilderten Schritte nochmals veranschaulichen.

https://www.nachhaltigkeitsrat.de/wp-content/uploads/migration/documents/Leitfaden_zum_Deutschen_Nachhaltigkeitskodex.pd

Ziele sollten konkret, messbar und nachvollziehbar sein

Wann und wie möchte das Unternehmen die Nachhaltigkeitsmaßnahmen für die herausgearbeiteten wesentlichen Aktivitäten umsetzen?

Eine konkrete Zielsetzung eingebettet in einen zeitlichen Rahmen ist essenziell für die effiziente Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie. 

Dabei wird zwischen quantitativen und qualitativen Zielen unterschieden: Erstere beschreiben Ziele, die numerische Ergebnisse liefern, beispielsweise eine Reduktion der Scope 2 Emissionen um 15 %. Für Letztere wäre ein Beispiel die Etablierung der Möglichkeit für Mitarbeitende vollkommen Remote zu arbeiten. 

Sowohl bei quantitativen als auch bei qualitativen Zielen muss ein Zeitpunkt bekannt sein, bis wann sie erreicht werden sollen. Nur dann kann von messbaren, überprüfbaren Zielen gesprochen werden und der aktuelle Fortschritt analysiert werden.

Fazit

Allerdings ist der Prozess der Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie ein dynamischer, da sich die Anforderungen an nachhaltige Unternehmen stets verändern. Es lässt sich also kein konkretes Enddatum festlegen, da sich immerzu neue Herausforderungen ergeben werden. 

Zusammenfassend bietet der herausgearbeitete Leitfaden einen Anhaltspunkt, wie Ihr Unternehmen ein zielorientiertes Nachhaltigkeitsmanagement etabliert, das alle wesentlichen Aspekte integriert.  Bei weiteren Fragen kontaktieren Sie uns gerne und vereinbaren einen persönlichen Beratungstermin.

Spenoki Magazin.
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