3 Gründe - Warum sich mittelständische Unternehmen jetzt mit Nachhaltigkeit beschäftigen sollten

March 9, 2022

Der Mittelstand denkt und wirtschaftet nachhaltig – oft besser als Großunternehmen. Langfristiges Handeln, Mut und Konstanz machen es möglich. Oft ist für kleine und mittelständische Unternehmen Nachhaltigkeit selbstverständlich auf Grund ihrer Werte & Ansatz für nachhaltiges Wirtschaften. 

Politik und Staat ziehen die regulatorischen Schrauben für die Wirtschaft immer fester an. Sie erheben höhere Steuern und Abgaben etwa auf den Energieverbrauch oder den CO2-Ausstoß. Sie erlassen strenge Umweltrichtlinien und verschärften die gesetzlichen Vorgaben etwa beim Arbeitsschutz, zur Gleichstellung von Frauen und Männern oder zur Mitbestimmung im Unternehmen. Einen Überblick der kurz- und mittelfristigen Herausforderungen & Chancen möchten wir in diesem neuen Artikel im Spenoki Magazin geben.

1. Nachhaltigkeit als Chance im Kampf um die besten Talente 

Schon jetzt ist Nachhaltigkeit ein großes Thema im Wettbewerb um junge Talente, weil immer mehr Unternehmen im selben Teich fischen und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in den nachkommenden Absolventenjahrgängen wichtig ist. Die Nachwuchssorgen im Mittelstand lassen sich mit Nachhaltigkeit zwar nicht lösen, aber womöglich lindern. Trotzdem hat die kommende Generation auch ein sehr großes Interesse an einem Wirtschaftswachstum, was auch die Wahlergebnisse der unter 25-jährigen von der letzten Bundestagswahl bestätigen. (vgl. https://www.tagesspiegel.de/politik/fdp-und-gruene-bei-unter-25-jaehrigen-hoch-im-kurs-so-haben-die-jungen-waehler-in-deutschland-abgestimmt/27650670.html). Unternehmen, die keine Nachhaltigkeitsstrategie vorweisen können, würden also von neuen Berufseinsteigern weniger stark priorisiert werden.

2. Zugang zu attraktiven Kapital 

Mit dem Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums hat die Europäische Union im Jahr 2018 Regulatorik auf den Weg gebracht, das die Zielerreichung der Klimaneutralität im Jahr 2050 in der EU beschleunigen soll. Ein zentraler Baustein des Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums ist die 2020 beschlossene EU-Taxonomie. Sie klassifiziert Wirtschaftsaktivitäten gemäß den Nachhaltigkeitszielen der EU und gilt zunächst primär für die Ziele im Klimaschutz. Die soziale bzw. ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit soll folgen. So kommt nun zusammen, was lange Zeit wie ein Gegensatz wirkte: Klimaschutz und Wirtschaftswachstum. Unternehmen setzen sich ehrgeizige Klimaziele und beschließen grüne Investitionen. Beispielsweise Green Bonds ermöglichen kapitalmarktorientierten Unternehmen attraktive Finanzierungen und werden vielfach überzeichnet. Da sich kleine und mittelständische Unternehmen selten über den Kapitalmarkt, sondern vielmehr über Banken finanzieren, ist für sie von großer Bedeutung, wie sich deren Betrachtungsweise, die sich meist in der Risikoeinschätzung und damit den Kreditkonditionen zeigt, künftig entwickeln wird. Schon heute gibt es zum

Beispiel Kredite, deren Zinsen an die Umsetzung von Klimazielen geknüpft sind. Das wird durch die EU Taxonomie und die dadurch betroffenen Finanzdienstleister in den nächsten Jahre weiter ausbauen. Bei Kreditwürdigkeitsprüfungen werden Nachhaltigkeitskriterien eine wichtige Rolle spielen. Ähnliches gilt auch schon für Garantien im Außenhandelsgeschäft und im Zahlungsverkehr. Deshalb ist für Unternehmen nun entscheidend, Nachhaltigkeit nicht als lästige Pflicht zu sehen, sondern als Chance und Motor für Veränderung.

3. Nachhaltigkeit ist künftig Bestandteil des Berichtswesen 

Im April 2021 hat die Europäische Kommission ihren Vorschlag für eine Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) veröffentlicht, die die bisher geltende Non-financial Reporting Directive (NFRD) ersetzen soll. Nach ihrer Verabschiedung auf EU-Ebene muss die Richtlinie bis zum 01. Dezember 2022 in nationales Recht umgesetzt werden, damit sie für die Unternehmen wirksam wird. Neben den  Unternehmen die an einem EU-regulierten Markt gelistet sind (Kapitalmarkt in der EU, mit Ausnahme von Kleinstunternehmen), sind alle nicht kapitalmarktorientierten Betriebe von der neuen CSRD erfasst, wenn sie zwei der drei folgenden Kriterien erfüllen:

  • Bilanzsumme > 20 Mio. Euro
  • Nettoumsatzerlöse > 40 Mio. Euro
  • Zahl der Beschäftigten > 250

Die neue Berichtspflicht sollen nach dem aktuellen Zeitplan ab dem 01.01.2024 für das Geschäftsjahr 2023 gelten.

Lesen Sie mehr über die neue Berichtspflicht in unserem Blogartikel zur CSRD

Als mittelständisches Unternehmen entsteht durch die Regulatorik oft die erste Berichterstattungspflicht über die eigene Nachhaltigkeit. Mit Spenoki können Sie ohne Vorwissen und internen Kapazitäten sofort mit einem softwaregestützten Nachhaltigkeitsmanagement starten. Neben CO2 Bilanzierung, Optimierungsvorschlägen, automatisierten Prozessen und vielen mehr, bekommen Sie auf Knopfdruck einen standardkonformen Nachhaltigkeitsbericht. Über den folgenden Link können Sie ein Erstgespräch vereinbaren, in denen wir Ihre Bedürfnisse identifizieren und auf dieser Basis eine kostenlose Nachhaltigkeitsroadmap für Sie entwickeln.  

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Spenoki Magazin.
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